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Die wilden Vorfahren der Hühner leben im Wald. Daher braucht es in einer artgerechten Hühnerhaltung viel Deckung, am besten eignet sich dazu natürliche Vegetation.
Will man Hühner halten und sollen sie sich wohl fühlen, muss man über ihre Bedürfnisse Bescheid wissen. In der Verhaltensbiologie orientiert man sich dazu am Verhalten der Stammform des Haustiers, denn trotz Domestikation verhalten sich Haustiere wie ihre wildlebenden Vorfahren. Aus dem Wissen über Ökologie und Verhalten lässt sich ableiten, wie man eine Hühnerhaltung gestalten sollte.
Das Verhalten der Stammform als Grundlage
Ausgehend von der Stammform des Huhns – einer Unterart des Bankivahuhns (Gallus gallus spadiceus) – und all seinen Verhaltensweisen, dem so genannten Verhaltensrepertoire, werden die Strukturen abgeleitet, die es in einer Gehegehaltung braucht, damit die Hühner ihr artspezifisches Verhalten ausleben können.
Sozialverhalten
Hühner sind soziale Tiere. In der Gruppe fühlen sich Hühner sicherer, denn mehr Augen sehen mehr. Daher sollte die Hühnerschar aus mindestens drei bis fünf Hennen bestehen. Einen Hahn braucht es nicht zwingend, ausser man möchte Küken aus den eigenen befruchteten Eiern aufziehen.

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Hühner leben in Gruppe und sollten mindestens zu dritt gehalten werden. Sie stehen oder ruhen gerne erhöht, daher sollten man das Gehege mit Strukturen anreichern, die den Hühnern die Vertikale erschliessen.
Einrichtung des Geheges
Das Gehege wird in verschiedene Bereiche aufgeteilt: Den Stall, die Voliere oder Wintergarten und den Grünauslauf. Der Stall muss so eingerichtet sein, dass die Hühner darin schlafen, die Eier legen und gegebenenfalls auch fressen können. Als Grünauslauf dient eine gut strukturierte eingezäunte Weide mit schattenspendenden Bäumen und Sträuchern und Unterschlüpfen. Hier sollen die Hühner scharrend und pickend selber nach Futter suchen können. Der Wintergarten oder Voliere sollte gedeckt und so eingerichtet sein, dass er die Bedürfnisse der Hühner deckt, sollte der Grünauslauf nicht zugänglich sein.

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Die Vorfahren der Hühner leben im Wald. Daher sollte der Grünauslauf viele Deckungsstrukturen aufweisen. Stäucher wie Holunder und Hasel eignen sich dafür sehr gut.
Kognitive Fähigkeiten von Hühnern
Leider werden Hühner weithin unterschätzt und meist lediglich als Eier- und Fleischlieferanten wahrgenommen. Doch die Erkenntnisse aus der Wissenschaft belegen, dass Hühner äusserst intelligente und sensible Tiere sind. Sie haben ein gutes Lern- und Erinnerungsvermögen und lernen, insbesondere die Küken, durch Beobachten voneinander, was man soziales Lernen nennt.
Beratung für private Halter:innen
Wer in die Hobbyhaltung einsteigen möchte, sollte sich gut beraten lassen. Denn Tierhaltung bedeutet, dass man viel Verantwortung übernimmt und sich einiges an Fachwissen aneignen muss.