
Claudia Kistler / swild.ch
In einem Testgehege im Wildpark Langenberg untersuchten wir, welche Einrichtung und Fütterung es für eine artgerechte Fuchshaltung braucht.
Füchse in Gefangenschaft sind sehr scheu und störungsempfindlich, weshalb nur wenige Tierparks und Zoos Füchse halten, meist mit unbefriedigendem Ergebnis (Stereotypien). Ein im Wildnispark Zürich Langenberg von uns durchgeführtes Pilotprojekt zeigte, dass eine artgerechte Haltung von Füchsen möglich ist.
Neues Schaugehege fuchsgerecht eingerichtet
Im anschliessenden Hauptprojekt haben wir die Bedingungen für eine solche Haltung im Detail untersucht. Die Erkenntnisse aus den Experimenten zur Einrichtung und zur Fütterung flossen schliesslich die Gestaltung des neuen grossen Schaugeheges im Langenberg West ein.

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Im neuen Schaugehge im Westteil des Wildpark Langenberg gibt es viele Verstecke für die Füchse, die zudem wie hier dieser alte Brückenwagen Schatten spenden.
Abwechslungsreiche Fütterung
Viele Tiere wenden einen beträchtlichen Teil ihrer Aktivitätszeit für die Futtersuche auf. Daher war ein zentraler Teil des Hauptprojekts, eine abwechslungsreiche Fütterung zu entwickeln, ein sogenanntes Futterenrichment, das den erkundungsfreudigen Füchsen gerecht wird.
Füchse fressen alles, was ihnen unter die Nase kommt, nehmen aber nur kleine Mengen aufs Mal zu sich. Um diesen Eigenheiten mit der Fütterung gerecht zu werden, haben wir im provisorischen Fuchsgehege des Wildnispark Zürich Langenberg einen batteriebetriebenen Futterdispenser installiert.
Den ursprünglich für Wildschweine entwickelten Futterautomaten haben wir derart umgebaut, dass er für eine artgerechte Fütterung von Füchse geeignet ist. In der blauen Tonne befindet sich ein Gefäss, das mit einer Mischung aus verschiedenen Nüssen und Sonnenblumenkernen gefüllt werden kann. Mittels eines Portionierers fällt eine bestimmte Menge des Futters auf einen sich rasant drehenden Teller und wird so im Gehege verteilt.
Mit dieser durch eine Zeituhr (schwarzer Teil) gesteuerten Vorrichtung können mehrere Fütterungen über den Tag verteilt automatisch ausgelöst werden. Zusammen mit anderen Fütterungstechniken können wir erreichen, dass die Füchse sich zum einen ausgiebig mit der Futtersuche beschäftigen und zum andern das Geschehen im Gehege aufmerksam verfolgen müssen.

Claudia Kistler / swild.ch
Der Futterautomat ist zeitgesteuert und verstreut portionenweise Futter. Damit können mehrere Fütterungen pro Tag ausgelöst werden.

Claudia Kistler / swild.ch
Als weiteres Futterenrichment diente ein Futterdispenser. Diesen konnten die Füchse selber bedienen.