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Fragmentierung

Fragmentierung zerschneidet Lebensräume und trennt Populationen. Das erschwert Nahrungssuche und Fortpflanzung sowie Ausbreitung von Wildtieren, was ihre Überlebenschancen vermindert und genetische Vielfalt reduziert.

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Foto einer Strasse, die zwei Wälder von einander trennt

Zerschneidung eines naturnahen Eichen-Buchenwaldes als Lebensraum durch den Bau einer 4-spurigen Miniautobahn.

Viele Wildtierarten sind von Fragmentierung betroffen

Insbesondere Tierarten mit grosser Raumnutzung sind von Fragmentierung der Lebensräume betroffen. Aber auch viele kleine, terrestrische Arten wie Amphibien, Igel oder Insekten sind betroffen, da sie Strassen und grosse Lücken in der Vegetation oft nicht überwinden können. Auch fliegende Arten wie Fledermäuse sind durch Zerschneidung betroffen, weil manche Arten es vermeiden, offene Bereiche zu überfliegen. 


Strassen trennen Flugkorridore von Fledermäusen

Fledermäuse nutzen Flugkorridore zwischen Wochenstuben, Sommerquartiere, Jagdlebensräume und Winterquartiere. Die Zerschneidungswirkung von Strassen hängt von der Breite des Trassees und von der Frequenz an Fahrzeugen während der Nacht ab. Im Extremfall sind Flugkorridore zwischen Gebieten durch Strassen dauerhaft unterbrochen oder in ihrer funktionalen Beziehung gestört. Eine solche Zerschneidung mit Barrierewirkung kann zu einer langfristigen Beeinträchtigung der Fledermauspopulationen oder gar zum lokalen Artensterben führen. 


Defragmentierung: Querungshifen für die Wildtiere

Mit gezielten Schutzmassnahmen können getrennte Lebensräume wieder vernetzt werden. Überführungen wie Grünbrücken oder Heckenbrücken sowie Unterführungen wie Kleintierdurchlässe und Wildtierdurchlässe ermöglichen einer Vielzahl an Wildtieren das gefahrlose Überqueren von Strassen. Solche Querungshilfen mindern Verkehrsunfälle, fördern den genetischen Austausch und sichern langfristig den Austausch zwischen den Tierpopulationen. Dabei ist entscheidend, wie gut diese Querungshilfen durch lineare Strukturen (Hecken, Bachläufe) in der umgebenden Landschaft angebunden sind. 
Defragmentierung zielt darauf ab, getrennte Lebensräume wieder zu vernetzen. Querungshilfen wie Grünbrücken, Wildtunnel und Kleintierdurchlässe ermöglichen Wildtieren das gefahrlose Überqueren von Straßen. Sie mindern Verkehrsunfälle, fördern den genetischen Austausch und sichern langfristig die Populationen. Auch Hecken, Baumreihen und Feuchtgebiete als "grüne Korridore" verbessern die Vernetzung. Solche Maßnahmen sind entscheidend für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

 

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Bäumen am Strassenrand mit verbundener Baumkrone

Grosskronige Bäume können als «Hop-over» zu einer Verbindung über Strassen hinweg beitragen.