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Eine Grosse Hufeisennase mit einem Sender auf dem Rücken.
Grosse Hufeisennasen (Rhinolophus ferrumequinum) sind vom Aussterben bedroht. Eine der letzten grossen Kolonien Mitteleuropas hat in Graubünden überlebt. In Zusammenarbeit mit dem Büro Muschnas, Gemeinden, Kanton und BUWAL haben wir mit Methoden der Wildtierforschung die Lebensweise dieser seltenen Art untersucht, Schutzkonzepte abgeleitet und Förderungsmassnahmen vorgeschlagen.
Empfehlungen zum Schutz der Jagdgebiete
Eine Untersuchung von 24 markierten Grossen Hufeisennasen aus einer Population von etwa 200 Tieren im Kanton Graubünden lieferte wichtige Erkenntnisse für den Schutz ihrer Jagdgebiete. Empfohlene Massnahmen sind der Erhalt geeigneter Lebensräume, die mindestens 30 % der Fläche im Umkreis von 3,5 Kilometern um das Wochenstubenquartier ausmachen. Diese Gebiete sollten vielfältige Lebensraumtypen und hohe Grenzflächenanteile aufweisen.
Drei Umsetzungs-Perimeter für Schutzmassnahmen
Es wurden drei Schutzperimeter definiert: Kernjagdgebiete, Aktivitätsgebiete und Verbreitungsgebiete. Die Kernjagdgebiete mit der höchsten Jagddichte (1,6 km² in der Fallstudie) sollen umfassend geschützt werden. Die Aktivitätsgebiete, die bekannte oder potenzielle Jagdflächen umfassen, sollen erhalten und aufgewertet werden. Im Verbreitungsgebiet schliesslich sind bei Landschaftsveränderungen die Ansprüche der Tiere zu berücksichtigen.
Erhalt der Wochenstubenquartiere
Die Erhaltung der Population hängt stark von den traditionellen Wochenstubenquartieren ab. Diese müssen mikroklimatische Anforderungen erfüllen, ebenso die umgebende Landschaft. Wichtig ist zudem, dass die Wirkung der Schutzmassnahmen überprüft werden.