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Vielerorts strahlen Strassenbeleuchtungen in die Naturräume ab und reduzieren so die Funktionalität von Flugkorridoren. Gezielte Massnahmen sind erforderlich, um Dunkelkorridore für Fledermäuse wiederherzustellen.
GIS-Modellierungen potenzieller Flugkorridore
Im Rahmen der Ökologischen Infrastruktur ÖI haben wir in Zusammenarbeit mit der eidgenössischen Forschungsanstalt WSL und der Stiftung Fledermausschutz mit Unterstützung des BAFU mittels GIS-Modellierungen potenzielle Flugkorridore für die bedeutendsten 240 Schweizer Fledermauskolonien erstellt. Diese umfassen Quartiere von verschiedenen National Prioritären Arten wie dem Grossen Mausohr und der Kleinen Hufeisennase.
Die GIS-Modelle sind sogenannte Stromflussmodelle und zeigen auf, wo mit welcher Wahrscheinlichkeit Fledermäuse durchfliegen. Da diese Modelle schwer interpretierbar sind, haben wir sie in zusammenhängende Flugkorridore übersetzt und mit Hilfe der Regionalen Koordinationsstellen für Fledermausschutz anhand ihres lokalen Fledermauswissens validiert.

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Das Stromflussmodell (links) wurde in durchgehende Dunkelkorridore (rechts) übersetzt und als GIS-Layer aufbereitet.
Leitfaden für die Implementierung von Dunkelkorridoren
Als Arbeitshilfe für die Praxis haben wir einen Leitfaden entwickelt, um aufzuzeigen, wie Flugkorridore von den Quartieren bis zu den Jagdgebieten als Dunkelkorridore in der Landschaft gesichert werden können. Dazu haben wir basierend auf den erarbeiteten Dunkelkorridoren in 10 Gemeinden für Kolonien des Grossen Mausohrs und der Kleinen Hufeisennase exemplarisch Schutz- und Fördermassnahmen der Dunkelkorridore umgesetzt und dokumentiert.
Wichtige Grundlage für die Umsetzung der Ökologischen Infrastruktur
Mit den Dunkelkorridoren für über 200 Fledermauskolonien steht den Behörden und weiteren wichtigen Akteur:innen ein nutzbares Arbeitsinstrument für den Schutz und die Förderung von nachtdunklen Fledermausflugkorridoren im Siedlungsraum zur Verfügung. Die Layer sind für die kantonalen Fachstellen über das virtuelle Datencenter VDC einsehbar und sind zudem über Info Species öffentlich zugänglich.