
swild.ch
Der Gewässerraum des Schanzengrabens wird durch die ungerichtete Wegbeleuchtung stark erhellt.
Wasserfledermäuse sind lichtsensibel
Die Quartiere von Wasserfledermäusen befinden sich oft in unmittelbarer Nähe zu Gewässern, da sie diese als Jagdlebensräume nutzen. Dabei fliegen sie nur knapp über der Wasseroberfläche und jagen dort Insekten. Allerdings reagieren Wasserfledermäuse, die auf der Roten Liste als potenziell gefährdet eingestuft werden, sensibel auf Kunstlicht.
Hell erleuchtete Gewässerräume in Zürich
Wie diverse Projekte von SWILD zeigten, sind in Zürich die Gewässer Limmat, Sihl und der Zürichsee für die Wasserfledermäuse wichtige Jagdlebensräume. Erstaunlicherweise stellten wir dabei fest, dass die lichtsensiblen Wasserfledermäuse auch an relativ hell erleuchteten Gewässern wie dem Schanzengraben oder rund um die Rathausbrücke über der Limmat jagen.
Lichtexperiment im Schanzengraben
Um weitere Erkenntnisse zum Einfluss des Kunstlichts auf die Jagdgebiete der Wasserfledermaus am Schanzengraben zu gewinnen, führten wir ein Lichtexperiment durch. Dazu deckten wir während mehreren Nächten alternierend verschiedene Lampen komplett oder mit Bernsteinfolie ab und massen die Fledermausaktivität mit Ultraschallloggern an verschiedenen Flussabschnitten.

swild.ch

swild.ch

swild.ch
Die Leuchten (normaler Zustand, links) wurden während einzelner Nächte im Rahmen des Experiments stellenweise komplett abgedunkelt (Mitte) oder mit Bernsteinfolie (rechts) beklebt, um die Kunstlichtsituation zu manipulieren.
Dunkle Gewässerräume schaffen
Mit unserem Experiment wurde deutlich, dass die Jagdaktivität der Wasserfledermäuse und der Zwergfledermäuse in den dunkel gehaltenen Gewässerabschnitten deutlich höher war als in den normal beleuchteten Bereichen. Die Bernsteinfolie brachte keine merklichen Verbesserungen. Damit konnten wir aufgezeigen, dass eine angepasste Beleuchtung, bei der kein Streulicht auf den Gewässerraum trifft, für die Fledermäuse zu einer deutlichen Verbesserung des Lebensraums führt.