20.
März 17:
SWILD wünscht einen guten Start in den Frühling!
Hier gibt es mehr Informationen zu ausgewählten nächtlichen
Projekten. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Fotoshooting in St.Gallen Im Jahr 2016 wurden im Rahmen des Projekts StadtWildTiere
St.Gallen in einem Schwerpunktprogramm die „Big5 von St.Gallen“
gesucht.
Die „Big5“, das sind ursprünglich die bekanntesten Wildtiere Afrikas,
die jeder Safari-Urlauber gesehen haben muss: Elefant, Nashorn, Büffel,
Löwe und Leopard. In der Stadt St.Gallen sollten Tierfreunde nun die
etwas kleineren „Big5“ unserer Städte finden und melden: Igel, Eichhörnchen,
Reh, Fuchs und Dachs.
Von Mai bis September 2016 installierten wir in der Stadt St.Gallen
zudem Fotofallen in Privatgärten, die uns Fotos der Wildtiere bei
ihren nächtlichen Aktivitäten liefern sollten. Das Projekt „Big5 gesucht“
hat für St.Gallen Muster aufzeigen können, die jüngst auch in anderen
Schweizer Städten beobachtet wurden. So sind die Dachse häufiger im
Siedlungsraum anzutreffen, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall
war. In der Verbreitung der Igel gibt es jedoch besorgniserregende
Lücken, die 2017 im Projekt "Igel gesucht" weiter untersucht werden.
Abendvorstellung
SWILD begleitet das Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in
der Schweiz seit vielen Jahren. Dieses einzigartige Artenschutzprojekt,
für das sich die Stiftung
Pro Bartgeier gemeinsam mit vielen Partnern einsetzt, stösst auf
ein riesiges Interesse. Dies zeigt auch der Dokumentarfilm „WIEDER
WILD“, der im vergangenen Jahr realisiert werden konnte. Die Regisseurin
Jara Malevez zeichnet in diesem Werk ein faszinierendes Stimmungsbild
von der ersten Bartgeier-Auswilderung in der Zentralschweiz. Der Film
begleitet die Ankunft der Vögel in der Schweiz, die Vorbereitungen
im Tierpark Goldau und am Henglirain sowie den besucherreichen Auswilderungstag.
Aber auch die Arbeit der Spezialisten unseres Teams während der zweimonatigen
Beobachtungszeit vor Ort wird dokumentiert. Der Film von Jara Malevez
informiert über viele Aspekte des ungewöhnlichen Tieres, gibt aber
auch mögliche Antworten auf die Frage nach dem Sinn und Nutzen eines
solch ehrgeizigen Wiederansiedlungsprojekts.
Schreiben Sie sich auf dem Newsletter der Stiftung
Pro Bartgeier ein, um informiert zu werden, wenn der Film wieder
aufgeführt wird oder online veröffentlicht wird.
Fledermäuse
sichtbar machen
Wärmebilder - Aufnahmen mit thermischen Kameras - ermöglichen
ganz neue Einblicke in die Flugwege von Fledermäusen. SWILD
hat sie zusammen mit NACHTaktiv
bei der Erfolgskontrolle von Querungsbauwerken an der Autobahn BAB17
zwischen Dresden und Prag eingesetzt. Dabei soll die Wirksamkeit der
Massnahmen für die geschützte Fledermausart Kleine Hufeisennase
überprüft werden. Als Schadensminderungs-Massnahmen wurden
mehrere Heckenbrücken oder Grünbrücken als Querungshilfen erstellt.
Die Überprüfung der ökologischen Wirksamkeit an Querungsbauten erfolgte
durch eine permanente, akustische Überwachung und mit Hilfe von
optischen Untersuchungsmethoden. Mit dem Einsatz von Wärmebildkameras
konnten wir die heimlichen Flugwege verschiedener Fledermausarten
über die Hecken- und Grünbrücken sichtbar machen. Diese
Wärmebilder erlauben so neue Einblicke in das Flugverhalten der
Fledermäuse entlang von neu erstellten Strukturen.
"Igel
gesucht" ...und gefunden!
Beobachtungen aus einem wissenschaftlichen Projekt in Zürich und Erfahrungen
im Rahmen der Beobachtungs-Meldeplattform StadtWildTiere.ch
lassen befürchten, dass heute weit weniger Igel in Wohnquartieren
des Schweizer Mittellandes leben als noch vor 20 Jahren.
Dieser Befürchtung sind wir im Projekt "Igel gesucht" nachgegangen.
Dank der tatkräftigen Unterstützung der Zürcher Stadtbevölkerung und
zahlreicher Freiwilliger konnten zwischen Mai und Oktober 2016 total
351 Beobachtungsmeldungen von Igeln gesammelt und 460 Spurentunnel
(eine wildtierbiologische Nachweismethode) aufgestellt werden.
Die ersten Resultate des Projekts zeigen, dass Igel noch immer in
vielen Stadtquartieren verbreitet sind. Auffällig ist jedoch, dass
die Igeldichte zwischen den Stadtgebieten stark variiert und dass
die Verbreitungskarte von 2016 im Vergleich zur Karte von 1992 besorgniserregende
Lücken aufweist. Um mögliche Ursachen für einen Rückgang in einzelnen
Gebieten Zürichs zu untersuchen, sind weitere Auswertungen der erfassten
Daten geplant. So sollen Veränderungen des Lebensraums in diesen Gebieten
analysiert und mögliche Zusammenhänge mit der zunehmenden Dachspopulation
im Siedlungsraum untersucht werden.
Letztes Nachtdunkel rund um Fledermausquartiere Fledermausweibchen schliessen sich für die Geburt und die Jungenaufzucht
zu Kolonien, sogenannten Wochenstuben, zusammen.
SWILD hat Daten vom Fledermausschutz aufgearbeitet und mit Trendanalysen
die Entwicklung verschiedener Quartiere untersucht. Bei der Bewertung
der Umweltfaktoren zeigte sich, dass Kunstlicht heute fast überall
präsent ist und es nur noch wenige nachtdunkle Gebiete gibt.
Kunstlicht kann sich auf einige lichtscheue Fledermausarten negativ
auswirken und deren Ausflüge in die Jagdgebiete behindern oder
gar als Barriere wirken. Eine Installation von Leuchten in der Nähe
von Wochenstubenquartieren kann auch dazu führen, dass ein Quartier
gemieden wird. Zudem fliegen Fledermäuse bei beleuchteten Ausflugsöffnungen
von Quartieren später aus, wodurch ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche
zur Verfügung steht. Eine nachtdunkle Umgebung rund um die Quartiere
ist deshalb für viele gefährdete Fledermausarten von grosser Bedeutung.
Mehr zu den ökologischen Auswirkungen künstlicher Beleuchtung
auf unserer Website helldunkel.ch